Der Knabe mit den 13 Vätern

1975/76

Filmliste Thomas Fantl

Inhalt

Irgendwo in einem entlegenen Dorf der k.u.k.-Monarchie wird ein Kind geboren, ein Knabe. An sich nicht weiter bemerkenswert, wäre die Mutter nicht seit 13 Monaten Witwe. Böswillige Dorfbewohner wollen Ähnlichkeiten mit dem Popen, andere mit dem Schulzen und wieder andere mit dem Krämer entdecken. Dadurch sehen sich die drei Honoratioren gezwungen, weitere Zweifel an ihrer Moral im Keim zu ersticken, und schleppen den Anlass der Gerüchte aus dem Dorf. Damit beginnt die wunderliche Reise des Knaben Milan, der zum Wladimir und zum Wassilij, zum Andrusch und Kasimir wird und nach langer Irrfahrt durch alle Höhen und Tiefen der Gesellschaft wieder als Milan heim ins Dorf Prepelnitza kehrt, um dort das ganz große Los zu ziehen. 

"Der Knabe mit den 13 Vätern" ist ein längst vergessener Roman. Ein Zufall ließ die beiden Roda-Sammler, Sibylle Rusch und Alf Tamin, das Buch bei einem Antiquar entdecken. 13 Folgen allerdings ließen sich aus dem schmalen Band nicht machen. So haben die beiden Autoren neue Stories erfunden, im Sinn und Stil Rodas, die eines gemeinsam haben: die maghrebinische Atmosphäre. Knapp zwei Jahre hat das Team daran gearbeitet und war schließlich derart "rodafiziert", dass es ohne weiteres noch 26, 39 oder 50 Folgen hätte schreiben können. Aber man wollte nicht in den Fehler verfallen, ein Milieu totzusenden, dass es den Zuschauer nicht mehr fasziniert.

(Quelle: Broschüre "Das Fernsehspiel im ZDF", Heft 11, Dez. 1975 - Febr. 1976, S. 11-14, Hrg. Zweites Deutsches Fernsehen, Informations- und Presseabt. / Öffentlichkeitsarbeit)