Der Prototyp
1975/76
Inhalt
Eines Tages ist Wember, Sales-Manager in einer großen Firma, spurlos verschwunden. Für Wolf Steiner, einen jungen ehrgeizigen Distrikt-Manager, bedeutet das Verschwinden seines Vorgesetzten die Chance seines Lebens. Unter dem Einsatz aller möglichen, ziemlich unsauberen, aber keineswegs unüblichen Mittel versucht er den "Sprung nach oben". Steiners Risiko ist, dass er zwei Herren zugleich dienen muss, um Erfolg zu haben: seiner Firma - und sich selbst. Denn firmenpolitisch sinnvolle Entscheidungen getroffen zu haben, bedeutet keineswegs, damit automatisch persönlichen Erfolg verbuchen zu können. Die Ergebnisse solcher Entscheidungen stehen manchmal erst nach Monaten oder Jahren fest, Jahre, in den man längst Erfolg gehabt haben muss. Erfolg haben wollen bedeutet, auf sichtbaren, spektakulären kurzzeitigen Erfolg hinzuarbeiten. Diese Arbeit füllte Steiner voll und ganz aus.
Steiner ist ein Mann ohne Privatleben. Seine Beziehung zu anderen Menschen - Mitarbeitern, Freunden, Frauen - ist seiner Karriere untergeordnet. Steiner ist allein. Er merkt das nicht, weil er noch immer in der Lage ist, diese Isolation mit der Formel vom "modern way of life" vor sich selbst zu vertuschen.
Steiners Maxime lautet: "Leben heißt kämpfen" - wenn notwendig auch unterhalb der Gürtellinie. Er entledigt sich seiner "gefährlichen" Mitarbeiter und protegiert diejenigen, die ihm nicht schaden können, korrumpiert die, von denen er Informationen benötigt, lullt diejenigen ein, deren Hilfe er braucht, unterdrückt die, durch deren Gegenwart er sich gestört fühlt. Das alles im herzlichen Plauderton, denn dort, wo sich Unterdrückung etabliert hat, kann man getrost wieder zu "menschlichen" Umgangsformen zurückfinden. Die Summe aller Vertragsabschlüsse in einem Land, ihr jeweiliger Zweck und die Art ihres Zustandekommens ergeben praktische Wirtschaftspolitik. Steiners Bedeutung liegt also in der Summation eines Handelns: Solche Prototypen wie ihn gibt es überall.
Der Film "Der Prototyp" entstand nach Originalinterviews und Aussagen deutscher Topmanager, die in europäischen Niederlassungen amerikanischer Konzerne arbeiten.
(Quelle: Broschüre Das Fernsehspiel im ZDF, Dez. 1975 - Febr. 1976, Seite 52,, herausgegeben vom Zweiten Deutschen Fernsehen, Informations- und Presseabteilung)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 12. Dezember 2020
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