Das Nest
1979
Inhalt Kurt und Martha, ein junges Ehepaar in einem kleinen oberbayrischen Dorf, arbeiten schwer: Martha erwartet ein Kind, und dem soll es, wenn es erst einmal da ist, an nichts fehlen. So nimmt Kurt als Lastwagenfahrer in einem großen Betrieb jede Überstunde mit und ist auch sonst ein Ausbund an Pflichtbewusstsein und Zuverlässigkeit. Martha näht in Heimarbeit Krawatten, das Stück für 50 Pfennig. Ein genauer Kostenplan wird aufgestellt und die Bilanz ergibt: Man braucht sich keine Sorgen zu machen, man muss nicht auf den Pfennig schauen, das Kind wird alles bekommen, was es braucht; und auch die Mutter muss auf nichts Notwendiges verzichten. Man macht sich Gedanken, wie man den Kleinen erziehen wird, Stefan soll er heißen, wenn es ein Sohn wird. Es wird ein Sohn. Vater und Mutter sind glücklich. Aber die Wirtschaftslage hat sich ein wenig geändert - in Kurts Betrieb gibt es nicht mehr so viele Überstunden - man muss schon ein wenig rechnen neuerdings - manchen sprechen sogar von Entlassungen. Aber Kurt ist nicht betroffen, zuerst kommen die Gastarbeiter dran, und außerdem ist er sicher, dass, selbst wenn alle entlassen werden, er bleibt, denn ihn mag der Chef, weil er funktioniert und nie aufsässig wird. Martha und Kurt sind sehr naturverbunden und haben keine großen Ansprüche. Sie spielen mit dem Kind im Garten und machen Ausflüge in die nähere Umgebung zu einem idyllischen Waldsee, der völlig unberührt daliegt und den die beiden entdeckt haben. Eines Tages führt Kurt, um seinen Lohn ein wenig aufzubessern, einen Sonderauftrag des Chefs aus und kippt Fässer mit einer giftigen Flüssigkeit in diesen See. Wenig später kommt seine Frau mit Stefan an den See, und nichtsahnend baden beide in dem verseuchten Wasser. Das Kind wird mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert, Martha kommt mit leichten Verletzungen davon. Aber zwischen Kurt und ihr ist es aus, nachdem sie erfahren hat, was geschehen ist und wer der Schuldige ist. Kurt ist verzweifelt. Das Bewusstsein seiner Schuld und der Bruch mit seiner Frau treiben ihn bis an den Rand der Selbstzerstörung. Stefan wird aus dem Krankenhaus entlassen, und Kurt erkennt, dass durch Selbstmord nichts geändert und nichts gebessert wird. Er beschließt, sich selbst und den Chef anzuzeigen. Martha, die inzwischen festgestellt hat, dass Kurt schuldlos schuldig geworden ist (der Chef hatte ihn über den Inhalt der Fässer nicht informiert), hat Angst und möchte um der gesicherten Zukunft willen lieber keine Auseinandersetzung. Aber Kurt will sich selbst wieder in die Augen sehen können, will kein "dressierter Affe" mehr sein, wie ihn Martha nannte. Er nimmt den Kampf auf und hofft, dabei nicht allein zu bleiben.
(Quelle: Broschüre "Das Fernsehspiel im ZDF", herausg. von der Pressestelle des Zweiten Deutschen Fernsehens, Heft-Nr. 23, Dez. 1978 - Febr. 1979)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 26. November 2020
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