Das Dorf 

1983

 

Filmliste Claudia Holldack

  

   

   

 

Regie

Claudia Holldack

Drehbuch

Peter F. Steinbach

Vorlage

nach dem Roman von Peter F. Steinbach (auch Mitarbeit am Drehbuch)

Redaktion

Nicolaus Richter

Produktion

Multimedia, Gesellschaft für audiovisuelle Information, Hamburg

Kamera

Christian Berger

Musik

Thilo von Westernhagen

Ausstattung

Ulrich Schröder

Länge

3 x ca. 90 Minuten

Sonstiges

-

Auszeichnung

-

Ur-/Erstaufführung

17., 19. und 20. Juni 1983

Genre

3teil. Fernsehfilm, Zeitgeschichte,

      

    

  

Darsteller

Rolle

Renate Bleibtreu

Hilde Zeller
Franz Buchrieser Romanowski
Peter Steinbach Wiehle
Ilse Pagé Waltraud
Manuela Mielke Vera
Kerstin Draeger  
Sylvia Urich  
Sascha Draeger Helmut
Christoph Haase  
Nicolas Lansky  
Kerstin Draeger Bella
Tilly Lauenstein Tante Lise
Sonja Karzau Die alte Hollein
Klaus Pohl Zicken-Erich

      

      

       

Inhalt

Nächste Woche ist Frieden...

heißt der erste Teil der knapp vierzig Jahre deutscher Geschichte umfassenden Trilogie "Das Dorf".

1945. Hoffnung zwischen Hohem Fläming und der Elbe im ehemaligen Mitteldeutschland. Hoffnung auf was? Sicher auf die Befreiung vom Nationalsozialismus. Ganz sicher auf ein besseres friedlicheres Danach. In Dübritz wartet man auf das Ende des Krieges. An der Elbe sollen die Amis stehen. Von der Oder her sind die Russen im Anmarsch. Der Amtswalter der Nazi-Partei richtet eine Verteidigungsstellung am Dorfrand ein. Insgeheim hofft jeder auf die US-Truppen.

Doch die Rote Armee ist schneller. Das Dorf wird befreit, so wie viele Dörfer und Städte Ostdeutschlands befreit werden. Manche sanfter als andere.

Flüchtlinge, Versprengte, jene aus Pommern, diese aus Schlesien und Ostpreußen, Sachsen, Wiener und andere haben Zuflucht gesucht in Dübritz. Alle werden sie ohne Ausnahme befreit.

Kinder sind da. Kinder, die keinen Unterschied machen zwischen den Soldaten, die sie in den letzten Jahren sahen. Das Leben geht weiter - zwar unter eine Militärregierung, doch mit dem Versprechen nach gerechter Verteilung des Ackerlandes. Die Großbauern werden enteignet. Die Landlosen bekommen Land. Schule gibt es wieder. Politische Agitation im Sinne der Gruppe Ulbricht findet ihren Weg ins Dorf. Parteien gibt es wieder - eine davon die Partei der Besatungsmacht. Ja, man verteilt ein Land, und es scheint alles gut zu werden.

 

Kalter Sommer...

heißt der zweite Teil der Trilogie. Verwirrung im Jahr 1952. Die Anfänge der Kollektivierung der Landwirtschaft machen auch vor Dübritz nicht halt.

Da haben die Leute Land bekommen, ein Pferd, eine Kuh und Pflugschar dazu. Da wurden sie aufgefordert, das Hauptproblem der Zeit zu lösen: die ausreichende Versorgung der Bevölkereung mit Nahrungsmitteln zu gewährleisten - und zwar als private Bauern mit gesunden selbständigen Wirtschaften. Doch die leninschen Prinzipien von der Umgestaltung der Landwirtschaft werden durchgesetzt, langsam erst, dann aber rücksichtslos bis hin zur Diffamierung Andersdenkender, denen man Hakenkreuze auf die Hoftore malt. Das Ergebnis: Massenflucht von Bauernfamilien nach Westen. Aber es gibt auch jene, die aushalten, die Verantwortung spüren für Heimat, Land und Angestellte, die sich vom goldenen Westen nicht viel versprechen. "Kalter Sommer" ist zum großen Teil die Geschichte jener, die dablieben in Dübritz, die sich den Kopf verrenkten bai Ausdenken von guten Gründen, die sich verarbeiteten, bis sie schließlich in der Kolchose landeten.

 

Was der Mensch sät...

erzählt die Geschichte der DDR heute. Dübritz, dieser Mikrokosmos, steht stellvertretend für den ersten deutschen Arbeiterstaat im jahr 1982. Da gibt es die LPG vom Typ III, in der die Bauern nur noch genossenschaftliches Eigentum kennen. Hier eine LPG-Pflanzenproduktion, die Tomaten anbaut für die Tomatenfabrik der nächsten Kleinstadt.

Die sozialen Errungenschaften sind vor allem der Acht-Stunden-Tag, der Urlaub und das Krankengeld.

Das Dorf ist kein Dorf mehr. Es ist nur noch Schlafunterkunft. Alle Produktion ist an den Rand ausgesiedelt worden. Tiere gibt es fast keine mehr.

Eine junge Frau aus dem Westen, früher ein Kind im Dorf gewesen, besucht ihre Heimat. Sie kennt sich nicht mehr aus. Mit sich selbst nicht, mit der gesellschaftlichen Veränderung nicht, sie hat Schwierigkeiten mit der Heimat und den Menschen der Heimat, stellt fest, dass sie ihre Heimat verloren hat, noch nicht mal im Westen eine neue dazu bekam.

Beziehungsreich ist dann der Titel des Theaterstücks von Friedrich Wolf, das eine mobile Schauspieltruppe im Saal der Kneipe spielt: "Was der Mensch sät..."

Wieder sind Kinder zu sehen. Kinder, die anders sind als die Kinder im Westen. Wie überhaupt alles anders geworden ist in diesem Deutschland nach dem 8. Mai 1945. Es gibt Fragen, die stets Interesse erregen sollten. Fragen, die keiner Mode unterliegen dürfen. So die Frage nach den Ursachen unserer augenblicklich erlebten Geschichte.

Diese drei Fernsehfilme sollen einen Nachholbedarf an Fragen decken helfen.

 

Quelle: Broschüre "Das Fernsehspiel im ZDF", Heft 41, Juni bis August 1983, herausg. Zweites Deutsches Fernsehen, Information und Pressearbeit

 

  

  

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 15. Mai 2024

  

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