K i n d e r
1981
Inhalt Kinder kommen in dieser Geschichte nur als Erwachsene vor, als Erwachsene allerdings, die das Erwachsenwerden mit Erfolg verdrängt haben. Sie treffen sich zum Unabhängigkeitstag im Haus ihrer Mutter an der amerikanischen Ostküste. Das ist Familientradition, und ihr wird umso lieber entsprochen, als das Haus zwar schon alt und nach dem Tod des Vaters etwas verfallen ist, dennoch komfortabel und großzügig eingerichtet, mit Tennisplatz und eigenem Badestrand: also, da die Kinder schon selbst wieder Kinder haben, ein idealer Ort für Ferien.
Die Mutter, die seit dem Tod des Vaters allein in dem Haus lebt, nur ab und zu besucht von ihrer ältesten Tochter Barbara, deren Ehe in die Brüche gegangen ist und die es in Boston nicht aushält, freut sich aus zwei Gründen ganz besonders auf diesen Unabhängigkeitstag: erstens, weil außer ihrem Sohn Randy und dessen Frau Jane auch Pokey nach Hause kommt, ihr Jüngster, und zwar mit Frau Miriam und seinen Kindern, zweitens will sie ihre Tochter und die beiden Söhne mit einer Neuigkeit bekannt machen, die ihr Leben und auch das der Kinder entscheidend beeinflussen wird: Sie wird wieder heiraten, und zwar "Onkel Bill", ihren Jugendfreund, den alle kennen. Laut Testament des Vaters geht dann der Besitz des Hauses samt Tennisplatz und Badestrand auf die Kinder über. Aber die Nachricht bewirkt bei weitem nicht das, was die Mutter sich vorgestellt hat. Es kommt zu einer Reihe von Reaktionen, die die wahren Gefühle dieser scheinbar so einträchtig feiernden Familie enthüllen.
Egoisten, bis dahin verborgen, treten zu Tage, Eifersüchteleien brechen auf, Aggressionen werden wach, verletzende Dinge, die man bisher nur gedacht hat, werden plötzlich ausgesprochen - im Grunde erweist sich, dass alle erwachsenen Kinder das Erwachsenwerden versäumt haben, dass sie grausam sind wie die Kinder, nachtragend wie Kinder, selbstsüchtig wie Kinder.
Der Mutter bleibt die Einsicht nicht erspart, dass sie Produkte ihrer eigenen Erziehung vor sich hat. Und als sie merkt, dass, so wie die Dingen liegen, nichts anderes übrigbleibt, als den alten Familienbesitz zu verkaufen und das Geld unter die Kinder zu verteilen, da gibt sie mit den Illusionen, die sich sich über Tochter und Söhne gemacht hat, auch die Gedanken an eine Heirat auf und entschließt sich, das Haus zu behalten.
(Quelle: Broschüre ARD-Fernsehspiel, Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland, Juni - August 1981)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 9. Mai 2024
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