Tote auf Urlaub
1980
Inhalt Mit der Ko-Produktion Tote auf Urlaub schließen ORF und NDR die Verfilmung von Milo Dors "Raikow-Saga" ab. Ging es in Nichts als Erinnerung um den Untergang und Zerfall einer serbischen Unternehmerfamilie im Banat in den 1930er-Jahren auf den Trümmern der Donaumonarchie, die zwar das Leben jener Generation noch bis heute bestimmt, aber endgültig der Erinnerung angehört, und beschreibt Die weiße Stadt die Bewusstseinslage entwurzelter Intellektueller im Nachkriegs-Wien, so spielen die Toten auf Urlaub in den Kriegsjahren 44/45. Die Handlung füllt also die Lücke zwischen Nichts als Erinnerung und Die weiße Stadt.
Wieder steht der junge serbische Intellektuelle Mladen Raikow - eine Figur, die autobiographische Züge des Autors Milo Dor trägt - im Mittelpunkt des Geschehens. Mladen Raikows Weg durch den Strudel der politischen, gesellschaftlichen und geistigen Auseinandersetzungen jener Zeit führt von der Widerstandsbewegung ins Gefängnis, in die Folter und in die Zwangsarbeit. Der Tag der Befreiung am Schluss des Krieges ist zugleich der Tag bitterster Erfahrung: Alle ideologischen Sicherungen sind "durchgebrannt", der Mensch bleibt auf sich selbst zurückgeworfen. Mladen Raikows Lebens- und Leidensweg spiegelt sich in einer bizarren Verwechslungsgeschichte, wie sie in wirren Kriegszeiten kein Zufall ist. Zwei junge Männer, die den in Belgrad weitverbreiteten Allerweltsnamen Petrowitsch tragen, müssen freiwillig - unfreiwillig - ihre Identität tauschen und damit ein Schicksal tragen, das für den jeweils anderen bestimmt war. Branko Petrowitsch ist ein Belgrader Student, der als einer der führenden Köpfe der serbischen Jugend den Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht organisiert. Ranko Petrowitsch ist der Sohn eines Kaufmanns aus Smederewska Palanka, der in Belgrad mit deutschen Stellen über Weizenlieferungen verhandelt. Der politische Aktivist und der Geschäftemacher - beide bleiben als Opfer auf der Strecke, während Mladen Raikow überlebt, um im Nachkriegs-Wien als resignierender Schriftsteller die Bilanz einer verlorenen Generation zu ziehen.
(Quelle: Broschüre ARD Fernsehspiel, Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland, Ausgabe Juli bis Sept. 1980)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 1. Oktober 2020
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