Der
König und sein Narr 1980
Inhalt
Mit Der König und sein Narr wurde die authentische Geschichte der Beziehung von Friedrich Wilhelm I., dem "Soldatenkönig", und Jacob von Gundling, Professor für Recht, Geschichte und Literatur an der Fürsten- und Ritterakademie, Präsident des Oberheroldsamtes und Hofgeschichtsschreiber verfilmt. Gundling verliert mit dem Regierungsantritt von Friedrich Wilhelm I. 1713 seine Arbeit, weil der König im Zuge der von ihm angeordneten Sparmaßnahmen das Heroldsamt und die Fürsten- und Ritterakademie auflöst.
Verarmt und heruntergekommen erweckt Gundling durch seine originellen und aufrührerischen Schriften das Interesse Friedrich Wilhelms I.. Diese passen so gar nicht zu der vom König verordneten Geisteshaltung, wie unbedingter Gehorsam, willenlose Unterordnung, Pflichterfüllung etc.. Fasziniert von Gundlings Ideen, lädt er ihn ein, diese im Tabakskollegium zu referieren. Dort wird Gundling nicht nur immer wieder der Lächerlichkeit des Auditoriums von Militärs und Politikern preisgegeben, sondern auch vielfältigen vom König teils geduldeten, teil initiierten Demütigungen ausgesetzt, die von Zechgelagen begleitet werden, an denen teilzunehmen man ihn zwingt.
In einer seiner ökonomischen Schriften macht Gundling Vorschläge im Sinne der von Friedrich Wilhelm I. angestrebten effektiveren und sparsameren Wirtschaftsführung. Dies bringt Gundling wieder eine Stellung bei Hofe ein, er wird zum Commerzienrat ernannt. In einer wechselnden Folge von Demütigungen und Beförderungen steigt Gundling am Hofe auf. Er wird u.a. königlicher Zeitungsvorleser, Hofrat, Oberzeremonienmeister, Kammerherr, Präsident der Akademie der Wissenschaften; doch sein großartiger Aufstieg ist seine tatsächliche Erniedrigung: Der König ernennt ihn zum Hofnarren.
Korrumpiert durch seine fantastische Karriere gerät Gundling in eine immer tiefere persönliche Krise. Der Widerspruch zwischen seiner unkonventionellen, der Aufklärung verpflichteten Geisteshaltung und der durch seine Anstellung bei Hofe erzwungene theoretische und menschliche Verrat an ihr, führt ihn zu Selbsthass und zur Zerstörung seine Identität. Die Kraftprobe, als Intellektueller der Willkür und Unberechenbarkeit eines absoluten Herrschers ausgesetzt zu sein, der zwar einerseits fasziniert von ihm ist, der ihn andererseits aber ablehnt und sogar verachtet, verliert Gundling. Er verfällt dem Alkohol und stirbt.
Gundlings Erniedrigungen enden mit seiner von Friedrich Wilhelm I. veranlassten Beerdigung in einem überdimensionalen Weinfass, auf dem der Grabspruch steht: "Hier liegt in seiner Haut, halb Schwein halb Mensch, ein Wunderding. In seiner Jugend klug, in seinem Alter toll, des Morgens voller Witz, des Abends toll und voll. Bereits ruft Bacchus laut: Das teure Kind ist Gundeling."
(Quelle: Broschüre ARD Fernsehspiel, Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland, Ausgabe Juli bis August 1981)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 1. Mai 2014
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