Das letzte Loch

1981

 

Filmliste Herbert Achternbusch

   

 

 

Regie

Herbert Achternbusch

Drehbuch

Herbert Achternbusch

Produktion

Herbert Achternbusch, Buchendorf

Kamera

Jörg Schmidt-Reichwein

FSK

ab 18

Länge

92 Minuten

Ur-/Erstaufführung

München Leopold 16.10.1981

Genre

Problemfilm, s/w

     

 

  

Darsteller

Rolle

Herbert Achternbusch

Der Nil

Annamirl Bierbichler

Letzte Susn

Franz Baumgartner

Blöde Wolke

Gabi Geist

Susn

Wolfgang Ebert

Arzt

Helga Loder 

Barbara

Alois Hitzbichler 

Grünes Arschloch

Waltraud Galler 

Bedienung

Norman Knoop 

Gast

Gunter Freyse

Natogeneral

  

    

Inhalt

'Das letzte Loch', ein Film, getrieben von und erfüllt mit seltenem, starkem Saft. Dessen Name: Verzweiflung. Verzweiflung darüber, im 'Massenmörderland' zu leben, wo das deutsche Gras dennoch wächst, die deutschen Lehrer dennoch lehren, die Biertrinker unverzagt trinken, als wäre nie nichts geschehen. 'Das letzte Loch' ist kein Aufschrei, sondern ein Dagegenanbrüllen, überschnappend in Trauer und Zärtlichkeit, genährt vom Wissen ums Unmögliche. Als Herr Nil trauert Achternbusch tollhäuslerisch um die 'sechs Millionen toten Juden' der KZ-Feueröfen, trinkt sich ins Verderben, da sein Arzt ihm 30'000 Liter Schnaps verschreibt ('Bei 2cl vergessen Sie einen Juden'). Dem Kollaps zuvor stürzt er sich am Ende des Films hellen, gerechten, wahnwitzigen Sinns ins Kraterloch des Stromboli.

 

(Text mit Genehmigung www.xenix.ch)

  

  

Der Nil, ein Fliegenfänger, Biertrinker und ein Privatdetektiv aus dem Bayerischen Wald stößt bei seinen bürgerlichen Schnüffeleien auf die Judenmorde, die er kurzerhand den Deutschen, nicht nur den Nazis, anlastet. Er muss viel Bier saufen, diesen Massenmord zu vergessen, der ihm im Rausch erst recht kommt. Seine Freundinnen rekrutieren sich ausschließlich aus Bedienungen, allerdings nur solchen, die den Namen Susn tragen. Um im Liebeseifer keinen Namen zu verwechseln? Eine bringt er um, ihm ist alles gleichgültig in so einem Massenmörderland, wie er meint. So mag man ihn nicht, man versucht, ihn in der Gestalt von Polizisten auf die Seite zu schaffen, dabei erschießt einer einen anderen: Polizistenmord. Aber hinter allen Susn ist eine Susn: Letzte Susn, die auch die erste war. Im Heimatort macht sie ein wenig Striptease, schaut aber lieber den Glasbläsern zu, ein Leben empfindet sie nicht mehr, nur noch ein Nachflackern des erloschenen Jugendfeuers mit dem Nil, der in der Wüste ihr Rinnsal war. Im Zug zum Stromboli sehen wir sie wieder zusammen mit dem Polizistenmörder. Auf der Insel, die gleich in die Luft gehen kann, treffen sie eine einsame Frau, die jeden Urlaub hier verbringt, in Gedanken die Deutschen in den Vulkan zu werfen. Die Zeit der Dialektik ist vorbei. Aus viel wird nicht mehr Besseres, nur noch nichts...

 

(Quelle: Kino - Bundesdeutsche Filme auf der Leinwand 1981/82, herausgegeben von Robert Fischer, Verlag Monika Nüchtern, München)


 

     

   

  

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 2. Dezember 2023

  

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