Das gefrorene Herz
1981
Inhalt
Winter. Verschneite Berglandschaft. Zwei Dörfer: Vorderau und Hinterau, dazwischen der Grenzwald. Ein Schirmflicker auf der Suche nach seiner verlorenen Liebe - ein Amulett zeugt davon - auf dem Weg nach Hinterau. Ihm fällt ein geschossener Hase vor die Füße. Statt des Hasen finden die Vorderauer Jäger nur noch Blutspuren und die Fußstapfen des Schirmflickers im Schnee. Die enttäuschten Jäger greifen eine alten Korbflicker als Tatverdächtigen auf. Aber bei ihm ist der Hase nicht zu finden. Dafür finden sich danach die beiden Landstreicher zum gemeinsamen Schmaus, verzehren den Hasen und schließen Freundschaft. Der Schirmflicker schwärmt von den Weibern, spricht von seiner Sehnsucht nach der Rosi - "... und Augen hat sie, die machen dich - dumm". Der Korber zeigt sich als Weiberfeind: "Die fressen dir die Seele aus dem Leib". Gegen die Vernunft macht sich der Schirmflicker, trotz Nacht, Kälte, Schneesturm und Alkohol, auf den Weg nach Hinterau. Der Korber sucht Zuflucht in einem Heustadel. Am nächsten Morgen findet er den Schirmflicker erfroren, Rosis Amulett zwischen seinen steifen Fingern, im Grenzwald. In Hinterau stößt der Korber mit seiner Meldung auf wenig Begeisterung. Der Präsident, der Vizepräsident und der Korber fahren zur Unglücksstelle in den Grenzwald. Dort behaupten die Hinterauer, der Tote liege leider noch auf dem Hoheitsgebiet der Gemeinde Vorderau. Aber auf seinem Weg nach Vorderau passiert der Korber den Grenzstein. Er beobachtet, wie die beiden Honoratioren den Toten erst über die Grenze nach Vorderau schaffen. Auf ihrem Rückweg stellt er sie und fragt: "So, liegt er jetzt auf der richtigen Seite, Herr Präsident?" Der Handel um den Toten beginnt. Der Korber nimmt Geld und verspricht Diskretion. Er meldet den Tod seines Freundes in Vorderau. Dort ist die Reaktion ähnlich wie in Hinterau. Die Frage, wo genau er läge, ist dieselbe. Der Korber nimmt auf dem Vorderauer Präsidenten Geld ab und schleppt seinen Freund wieder nach Hinterau.
"Mit dem da werden sie dich behalten", verspricht er dem Toten und steckt ihm einen versiegelten Umschlag in die Tasche, den er im Wirtshaus heimlich vorbereitet hat. Er enthält ein fingiertes Testament und einen ebenfalls versiegelten Umschlag mit dem im Testament versprochenen "Legat von tausend Franken für ein christliches Begräbnis und für ein festliches Essen für die Trauergemeinde". Unterstützt durch den Hinterauer Pfarrer, dem der Korber die Vorfälle schildert, wird der Tote endlich geborgen und das Testament gefunden.
Jetzt steht einer Beerdigung in Hinterau nichts mehr im Weg. Der Korber, laut Testament zum Treuhänder über "die tausend Franken" bestimmt, trifft Rosi. Während diese ihn nach dem Trauern zur Liebe bekehrt, laufen die Vorbereitungen für die Beerdigung und das versprochene Festmahl für die Trauergemeinde so auf Hochtouren, dass niemand auf die Warnungen des als Depp verlachten Uerech hört, der das Geheimnis des dicken Umschlags zufällig entdeckt hat.
Am nächsten Tag trauert und feiert die ganze Gemeinde. Nachdem man dem Korber das immer noch versiegelte Geldkuvert abgenommen hat, wird er von Rosi vor dem nun drohenden Unheil bewahrt und rechtzeitig aus dem Dorf gebracht. Während die Hinterauer den Umschlag endlich öffnen und statt der versprochenen tausend Franken lediglich Papierfetzen vorfinden, fährt die Rosi mit dem Korber in einen "wilden Winter". Auf einem der Papierfetzen finden die verdutzten Hinterauer des Korbers tröstende Worte: "Manchmal wäre man gescheiter, man wäre schlauer!"
Innerschweizer Mundart charakterisiert wesentlich diese Komödie. Um den Tonfall dieser Sprache zu erhalten und trotzdem allen Zuschauern das Verständnis zu sichern, wurde der Film teilweise hochdeutsch untertitelt.
(Quelle: Broschüre Das Fernsehspiel im ZDF, Information und Presse/Öffentlichkeitsarbeit, Heft 32, März bis Mai 1981)
Meinrad
Inglin wurde 1893 in Schwyz als Sohn eines Uhrmachers
geboren. Er begann eine Uhrmacherlehre, besuchte
die Hotelfachschule, holte das Gymnasium nach, studierte
Literaturgeschichte, Philosophie und Psychologie,
arbeitete als Journalist und tat Militärdienst als
Offizier. Sein Roman «Das Leben in Ingoldau» wurde
zum Skandal. So viel ungeschminkte Wirklichkeit
war in der damaligen, stockkatholischen Innerschweiz unerwünscht
und Inglin galt danach als Nestbeschmutzer. Obwohl er
unter der Ablehnung seiner Landleute litt, schrieb
er unverdrossen weiter. Allmählich anerkannte die
Öffentlichkeit seinen schriftstellerischen Rang und
er wurde mit mehreren Preisen geehrt. Er starb 1971 in
Schwyz. Heute zählt er zu den Großen der Schweizer
Literatur.
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 25. November 2020
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