Der Tunnel 1983
Inhalt Um ein reales Tunnelprojekt geht es auch in unserer Geschichte von der Mosel - wenn es natürlich auch nicht so viele Schlagzeilen gemacht hat wie das schon legendäre Vorhaben der Untertunnelung des Ärmelkanals zwischen Frankreich und England. Trotzdem alles in allem ein kühner Plan, den sich da einige Ratsmitglieder in der hübschen Stadt an der Mosel ausgedacht haben: ein mehrere Kilometer langer Tunnel durch die Weinberge, der die vom Durchgangsverkehr und von Tausenden durchziehender Touristen hoffnungslos verstopfte Bilderbuch-Altstadt entlasten soll. Wie zu erwarten, wird um eine solche Entscheidung hart und mit mancherlei Mitteln gerungen - und das nicht nur, weil dieser Tunnel ein Riesenloch im Stadtsäckel hinterlassen würde (von Land und Bund gar nicht zu reden), denn die Interessen der Bürger sind in dieser Sache zu konträr. Die Geschäftsleute in der Altstadt, vor allem rund um den Marktplatz, fürchten, vielen Kunden zu verlieren. Und so lassen sie sich mehr oder minder aktiv von dem Textilhändler Dürlinger zu einer Bürgerinitiative organisieren. Díe privaten Anrainer könnten natürlich auf Lärm und Abgase schon leichter verzichten. Dürlingers Hauptgegner ist der Winzer und Weinhändler Berges, der sich am stärksten für den Tunnelbau einsetzt. Man geht nicht fehl in der Annahme, dass er einer der Väter der Tunnelidee ist. Ein erstes, von ihm forciertes und wohl nicht sehr kompetentes Gutachten empfiehlt unter anderem, den Tunnel justament in Berges "sauren" Weinbergen enden zu lassen. Aber nicht nur die sachlichen Differenzen lassen viele Konfrontationen so hitzig werden. Da gibt es auch noch ganz persönliche Gründe: Berges war einst mit Dürlingers jetziger Frau verlobt. Doch Pech für Dürlinger und für Berges, dass der neue Ingenieur, der wegen des zweiten Gutachtens von der Landeshauptstadt herangeholt wurde, unbeeinflussbar (besser gesagt: unbestechlich) ist und gewillt, der Gemeinde einen durch und durch sachlichen Bericht zu erstellen, obgleich Berges viele Verführungskünste entwickelt und Dürlinger das Glück hat, dass der junge Ingenieur Fräulein Annegret Dürlinger recht nett findet. Die Geschichte endet, nachdem sich der Pulverrauch verzogen hat - natürlich nicht der Pulverrauch, der durch Sprengungen in den Weinbergen entstanden war - und wie es sich für eine solche Komödie aus unserer Reihe "Geschichten aus..." gehört, versöhnlich. Dürlinger spielt schließlich doch mit seinem Vereinsorchester bei der Einweihung des neuen Bootshauses des Ruderklubs, dessen Vereinspräsident Berges ist. Die Moral feiert wieder einmal einen Sieg - gezwungenermaßen. Von dem Tunnelprojekt hat man seidem nichts mehr gehört; es verstaubt in den Akten.
(Quelle: Broschüre "Das Fernsehspiel im ZDF", Heft 41, Juni bis August 1983, herausg. Zweites Deutsches Fernsehen, Information und Pressearbeit)
Layout: Rosemarie Kuheim
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